Danzas – from Taboo to Triumph
Ensemble La Ninfea
CD
Digipack
Ein gewagtes Album: Inspiriert von einst verbotenen Tänzen verbindet La Ninfea, was eigentlich nicht zusammen gehört – Tango & Chaconne, Sarabande & Walzer, von Monteverdi bis Mozart, von Händel bis Piazzolla. So war diese Musik noch nie zu hören!
Walzer, Sarabande, Volta, Ciaccona und Tango sind auf den ersten Blick grundverschiedene Tänze.
Betrachtet man allerdings ihre Erfolgsgeschichte genauer, so lässt sich ein gemeinsamer Nenner
deutlich erkennen:
Allesamt galten sie zunächst als höchst unanständig, übten allerdings eine derart große Faszination aus, dass dies zu einer Art „Tanzfieber“ führte. Zeitweise wurden diese Tänze sogar gänzlich
verboten, da die Obrigkeiten gravierende Konsequenzen wie den moralischen Verfall der Gesellschaft bis hin zum Untergang des Abendlandes befürchteten, wenn sie weiter mit so viel Begeisterung
getanzt würden …
Heute ist es kaum mehr vorstellbar, dass eine Sarabande, die man in ihrer sozusagen gezähmten Form als langsamen Tanz der französischen Suite kennt, oder ein Walzer, der inzwischen fast schon als
spießig gilt, seinerzeit für Skandale oder sogar Strafen sorgen konnte.
Der Tango argentino beispielsweise wurde zum immateriellen Weltkulturerbe gekürt, hat aber
eine Zeit der Ächtung nebst päpstlichem Verbot hinter sich, die sicherlich dem Ursprung im Rotlicht-Viertel von Buenos Aires geschuldet ist. Walzer und Landler galten im Vergleich zu
höfischen
Tänzen wie Menuett oder Kontratanz im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert als unanständig, weil
man sich in enger Tanzhaltung umarmen musste um schnell genug walzen zu können, anstatt sich nur
an den Fingerspitzen zu berühren und eine Armeslänge Abstand zu halten.
Doch die gesellschaftlichen und kirchlich-traditionellen Konventionen konnten den Erfolg der
genannten Tänze nicht aufhalten, zu groß war deren Faszination auf die Menschen.
La Ninfea stellt in diesem Projekt nicht nur die ungezähmten Frühformen von Sarabande und
Ciaccona ihren hochbarocken und vermeintlich braveren Geschwistern gegenüber, kombiniert nicht
nur Tangos und Chaconne, sondern collagiert auch Tänze miteinander, so dass ein Tango durchaus
auch für einen Moment ein barockes Kleid trägt – und umgekehrt.
Auf diesem Album versammeln sich also Werke in drei Aggregatszuständen: ganz traditionell für
sich stehend wie die Volta oder der Violatango (ein zeitgenössischer Tango für Viola da Gamba von
Paolo Pandolfo) oder kontrastiert zum Beispiel eine frühe Ciaccona und eine späte Chaconne.
In einem weiteren musikalischen Aggregatszustand entsteht eine Art Patchwork: Abschnitte verschiedener
Werke werden neu miteinander kombiniert, wie in der „Chaconne à l’argentine“ bestehend
aus Chaconne und Tango. Und schließlich geht der dritte Aggregatszustand noch einen Schritt
weiter: Bestehende Teile unterschiedlicher Musikstücke werden nicht nur neu zusammengesetzt,
sondern auch überlagert und transformiert wie in Amaneroso – in experimentell-kühner Schichttechnik.
La Ninfea (it. die Seerose) „zählt zu den lebendigsten und kreativsten Alte-Musik-Ensembles Deutschlands.“ (Radio Bremen)
Das Ensemble fühlt sich genauso zu Hause in renommierten Spielstätten wie Musikverein Wien oder Elbphilharmonie Hamburg wie in kleinen Kulturvereinen oder Schulen, weil La Ninfea überzeugt davon ist, dass Musik überall hingehört und an allen Orten faszinieren kann. La Ninfeas Arbeit ist fokussiert auf konzeptgebundene Programme, gern auch als interdisziplinäre Projekte mit Figurenspiel, Text oder Tanz entwickelt, und erreicht so gezielt und kreativ verschiedene Kulturinteressierte. Historisch informierte Aufführungspraxis, detaillierte Recherche und kreative Vermittlung sind dabei kein Widerspruch, sondern in Kombination treibende Kraft für das Ensemble. „So soll Musik gemacht werden: Als wäre die Tinte noch nicht trocken, spontan und frisch, jedoch mit genauester Recherche davor.“ (Ö1)
„Gewagt, gekonnt, genial!" (Bremen Zwei)
„...musikalisch außergewöhnlich" (Kulturabdruck)
„...unkonventionell und sehr erfrischend" (Klassik Heute)
„...ein Konzeptalbum zum Genießen, das Perspektiven ins Heute eröffnet" (Bayern Klassik)
„Bei der Crossover-Mentalität, die La Ninfea dabei an den Tag legt, scheint es selbstverständlich, dass ein Tango auch mal in barocke Kleider schlüpft." (Ö1)
„Eine Platte mit umwerfender Spielfreude und Virtuosität!" (Bremen Zwei)
„All the music is interestingly programmed to show juxtaposition of early versus modern" (American Record Guide)
„...a highly entertaining enterprise. And, appropriately for this German label called Perfect Noise, the recorded sound is exceptionally realistic." (Fanfare)
Auszeichnungen Album (CD/LP):
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